Bilaterales Training — ein systematisches und spezifisches Training, bei dem die Körperseiten nacheinander und nicht gleichzeitig trainiert werden — ist in verschiedenen Sportdisziplinen für seine leistungssteigernden Effekte beim Erlernen und Verbessern motorischer Fertigkeiten bekannt. Im Gegensatz hierzu sind die Erkenntnisse über seine Auswirkungen in spielnahen Kontexten sowie seinen Einfluss auf die Sportspielfähigkeit und das individualtaktische Verhalten begrenzt.
Band 4 der Reihe Angewandte Trainingsforschung adressiert diese Forschungslücke und beleuchtet die Potenziale eines bilateralen Trainings. Mithilfe eines Mixed Methods Designs, das qualitative Einschätzungen von Expert*innen mit einer quantitativ-experimentellen Studie kombiniert, werden die Effekte, die Anwendbarkeit und die Grenzen im Kinderhandball untersucht. Die Integration beider Forschungsansätze ermöglicht dabei ein umfassendes und erweitertes Verständnis des bilateralen Trainings. Die empirische Analyse zeigt weiterhin, dass handballspezifische Spieltestsituationen das Konstrukt des individualtaktischen Angriffsverhaltens zuverlässig abbilden können. Zudem erweisen sich latente Wachstumskurvenmodelle als geeignet, komplexe Entwicklungsverläufe differenziert zu analysieren. Die Dissertation von Elke Uhl belegt, dass ein systematisches Training beider Körperseiten die Sportspielfähigkeit verbessert.
Seit 2018 ist Elke Uhl als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Lehre und Forschung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit promovierte sie im Fach Sportwissenschaft. Sie hat einen Bachelorabschluss in "Bewegung und Ernährung" (B.A.) sowie einen Masterabschluss in "Gesundheitspädagogik" (M.Sc.). Darüber hinaus ist sie DVGS-zertifizierte Sporttherapeutin und engagiert sich als Referentin von sportpraktischen Fortbildungen.
Bibliografische Angaben
Uhl, E. (2025). Wirkungen eines bilateralen Trainings auf die Sportspielfähigkeit im Kinderhandball. Angewandte Trainingsforschung,
Bd. 4. Hrsg. Heckel, A., König, S. Berlin, Logos.
ISBN 978-3-8325-5928-1