Ausgehend von einer systemischen Perspektive wurden im Kolleg in 19 interdisziplinären Teilprojekten soziologische, psychologische, erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven und Antworten auf die Frage der professionellen Gestaltung von Heterogenität im Primarbereich auf der Mikro-, Meso- und Makroebene erarbeitet. Leitbild ist eine heterogenitätssensitive Grundschule für Alle.
In der ersten Projektphase (2019–2022) wurden Grundlagen und Bedingungen von Heterogenität mehrperspektivisch auf Ebene der Akteur:innen, der Unterrichtsgestaltung sowie der organisationalen und gesellschaftlichen Strukturen analysiert. Um das Spektrum von Heterogenität im Kontext von Grundschulen möglichst vollständig zu erfassen, waren die Fragestellungen in den einzelnen Teilprojekten breit angelegt und berücksichtigten beispielsweise Hochbegabung von Lernenden ebenso wie Mehrsprachigkeit oder Schulen in sozialräumlich benachteiligter Lage. Auf dieser Basis werden in der aktuellen Phase (2022–2025) evidenzbasierte Maßnahmen für eine systematische Schulentwicklung konzipiert und umgesetzt, um die schulische Praxis nachhaltig im Sinne einer lernförderlichen Gestaltung von Heterogenität weiterzuentwickeln.
Das Kolleg wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. Als Teil des bundesweit einzigartigen Forschungs- und Nachwuchsprogramms schafft es Synergien für die Lehrkräftebildung an den Pädagogischen Hochschulen und Schulen durch die Verzahnung von Forschung und Praxis und fördert gezielt die Qualifizierung schulpraktisch ausgewiesener Nachwuchswissenschaftler:innen. Die Kollegiat:innen werden von den verantwortlichen Professor:innen der beteiligten Pädagogischen Hochschulen betreut und nehmen an vielfältigen Qualifizierungsmaßnahmen teil. Außerdem wird das Kolleg durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet, um das Kolleg als Critical Friend und die Kollegiat:innen als weitere Mentor:innen zu unterstützen.

„Heterogenität gemeinsam gestalten“ – Abschlusstagung des FuN-Kollegs
Zum Ende der sechsjährigen Förderperiode findet die Abschlusstagung des FuN-Kollegs unter dem Motto „Heterogenität gemeinsam gestalten“ am 27. und 28. Oktober 2025 in Schwäbisch Gmünd statt. Das FuN-Kolleg bringt Wissenschaftler:innen, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte sowie Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft zusammen, die sich im Rahmen des Projekts über mehrere Jahre hinweg gemeinsam mit Fragen von Heterogenität, Inklusion und partizipativem Wandel in Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt haben.
Im Rahmen der Abschlusstagung werden die im Kolleg gewonnenen Erkenntnisse präsentiert, die Arbeit reflektiert und gemeinsam ein Ausblick gewagt, um Impulse für die Weiterentwicklung der schulischen Praxis im Sinne einer lernförderlichen Gestaltung von Heterogenität zu setzen. Die Keynote mit dem Titel „Heterogenität – Zur ambivalenten Kontur eines bildungswissenschaftlichen Kernbegriffes“ wird Herr Prof. Dr. Jürgen Budde von der Europa-Universität Flensburg halten.
Die Abschlusstagung bietet Raum für Austausch, Rückblick, Ausblick und Vernetzung – mit einem vielfältigen Programm aus Vorträgen, Diskussionen, interaktiven Formaten und viel Gelegenheit zum informellen Austausch. Ein zentrales Anliegen ist es, einen intensiven Dialog zwischen Wissenschaftler:innen sowie Akteur:innen aus der Praxis und Politik zu fördern.
Weitere Informationen finden sie hier
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Autorin: Dr. Gerda Bernhard