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Forschungsnewsletter

Internationalisierung der Lehrkräftebildung

Im Zentrum des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst von 2025-2029 weiter geförderten Modellprojekts ILaP InGE steht die Vertiefung globaler Querschnittskompetenzen Studierender durch verschiedene Online- und On-Site-Lernmöglichkeiten.

Networkin Week Internationale Lehrerbildung

In dem Projekt "Internationalization of Teacher Education - Integrated Mobility for Global Education", kurz ILaP InGE, wird ein umfassender Internationalisierungsansatz (weiter-) entwickelt und etabliert. Dieser umfasst fünf Aspekte: 1) curriculare Verankerung und organisatorische Verknüpfung von Mobilitäts- und Lernformaten, 2) Internationalisierung für alle – sensibel für Heterogenität und Vielfalt, 3) mit Fokus auf global-nachhaltige Kompetenzen für eine zukunftsfähige Bildung und 4) Partnerschaften mit Hochschulen aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika, zur 5) Erschließung glokaler Lernräume – global denken, lokal handeln. Konzeptionell werden die fünf Aspekte in der Bescheinigung „Globale Bildung“ gebündelt, die Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) sowie internationale Studierende erwerben können.

Das Projekt wird gemeinsam von Professor Dr. Gregor Lang-Wojtasik und Dr. Tim Kaiser geleitet und von drei Mitarbeiterinnen – Beate Irion, Gabriella von Lieres und Dr. Sabine Lang – operativ umgesetzt. Ein zentraler Ansatz ist die enge Zusammenarbeit mit den folgenden internationalen Partnerhochschulen: Universidade Federal de Santa Catarina, Brasilien, Universidad de Concepcion, Chile, Sakhnin Academic College of Teacher Education, Israel, Hiroshima City University, Japan, Universidad de Leon, Spanien, Stellenbosch University, Südafrika, Pädagogische Hochschule Vorarlberg, Österreich.

Impulse für eine global vernetzte Lehrkräftebildung

Im Rahmen des Projekts begrüßte die Pädagogische Hochschule Weingarten (PHW) vom 07. bis 11. Juli 2025 eine Gruppe internationaler Gastwissenschaftler*innen der internationalen Partnerhochschulen Universidade Federal de Santa Catarina / Brasilien, Universidad de Concepcion / Chile, Sakhnin Academic College of Teacher Education / Israel, Hiroshima City University /Japan und Stellenbosch University / Südafrika. Ziel der Vernetzungswoche war es, den Austausch zu virtuellen Lehrkooperationen zu fördern, gemeinsame Forschungsperspektiven zu entwickeln und die PH Weingarten als Standort innovativer Bildungsarbeit kennenzulernen.

Virtuelle Kooperationen und interkultureller Dialog in der Lehre

Den Auftakt bildeten ein persönliches Kennenlernen sowie die Vorstellung der beteiligten Hochschulen. Rektorin Professorin Dr. Karin Schweizer hieß die Gäste in einer Begrüßungsrede willkommen und betonte die strategische Relevanz internationaler Partnerschaften für die Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschule.

Im Zentrum der folgenden Tage stand ein intensiver zweitägiger Workshop zum Thema „Critical Virtual Exchange“, geleitet von Professorin Dr. Mirjam Hauck von der Open University (UK), einer international renommierten Expertin auf dem Gebiet digitaler Lehr- und Lernformate. Das Konzept des Critical Virtual Exchange geht über den bloßen Einsatz virtueller Kommunikationsmittel hinaus: Es zielt darauf ab, Lernende aus unterschiedlichen kulturellen und geografischen Kontexten in einen strukturierten, reflektierten Dialog zu bringen, der nicht nur sprachliche und fachliche Kompetenzen fördert, sondern auch soziale Gerechtigkeit, Machtverhältnisse und kulturelle Sensibilitäten thematisiert.

Im Workshop wurden theoretische Grundlagen und praktische Ansätze vorgestellt, wie virtuelle Austauschformate kritisch und inklusiv gestaltet werden können. Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem, wie digitale Kollaboration in der Lehrkräftebildung genutzt werden kann, um globale Perspektiven in die Lehre zu integrieren und gleichzeitig bestehende Ungleichheiten nicht zu reproduzieren. Dabei wurde deutlich, dass virtuelle Formate nicht nur geografische Distanzen überwinden, sondern auch Räume für kritische Reflexion und interkulturelles Lernen eröffnen können – vorausgesetzt, sie werden bewusst und didaktisch fundiert eingesetzt. Der Workshop bot somit nicht nur Impulse für die Weiterentwicklung digitaler Lehrformate, sondern auch für die strategische Verankerung von Internationalisierung und Diversität in der Lehrkräftebildung.

Ein informelles „Get-Together“ am Abend des ersten Workshoptags bot Raum für Austausch mit Kolleg*innen und Studierenden. Die Veranstaltung wurde von Prorektorin Professorin Dr. Claudia Bergmüller-Hauptmann eröffnet und trug wesentlich zur persönlichen Vernetzung bei. Ein musikalisches Highlight war das Semesterabschlusskonzert am „Tag der Musik“ am 9. Juli, das den internationalen Gästen einen lebendigen Einblick in die kulturelle Vielfalt der PH Weingarten ermöglichte.

Perspektiven und strategische Internationalisierung

Der Donnerstag, 10. Juli, stand ganz im Zeichen der Reflexion und der strategischen Planung zukünftiger Aktivitäten im Rahmen des Projekts „Internationalisierung der Lehrkräftebildung“. In mehreren intensiven Arbeitsphasen tauschten sich die internationalen Gastwissenschaftler*innen gemeinsam mit Kolleg*innen der PH Weingarten über Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Lehre und Forschung aus, die sich aus den bisherigen Impulsen der Vernetzungswoche ergeben hatten. Dabei wurden thematische Schnittstellen identifiziert – etwa im Bereich digitaler Lehrformate, interkultureller Bildung und transnationaler Curriculumentwicklung – und konkrete Kooperationsvorhaben skizziert, die in den kommenden Semestern weiterentwickelt und implementiert werden sollen. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit, internationale Perspektiven systematisch in die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte einzubinden – etwa durch gemeinsame Module, virtuelle Austauschformate und transnationale Forschungsprojekte.

Der Besuch von Hochschulratsmitglied Dr. Valentin Langen unterstrich die institutionelle Bedeutung des Projekts und die Rolle der Internationalisierung als strategisches Entwicklungsziel der PH Weingarten.

Innovative Bildungskonzepte erleben

Den Abschluss der Woche bildete ein Besuch der Gesamtschule in Wutöschingen, die mit ihrem zukunftsweisenden pädagogischen Konzept bundesweit wahrgenommen wird. Ein gemeinsamer Stadtbummel und ein abschließendes Abendessen in Konstanz rundeten die Woche in kollegialer Atmosphäre ab.

Die PH Weingarten dankt allen internationalen Partner*innen sowie den beteiligten Kolleg*innen und Studierenden für ihr Engagement. Die Vernetzungswoche hat gezeigt, wie fruchtbar internationale Zusammenarbeit für Forschung und die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung sein kann – und wie wichtig es ist, Räume für Begegnung und gemeinsame Visionen zu schaffen.

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Autorin: Dr. Sabine Lang

Foto: Kimberley Enderle

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