Die vorliegende Studie hat sich einem ausgewiesenen Desiderat angenommen, indem sie Inklusionsentwicklung an zwei ausgewählten Einzelschulen an der Schnittstelle von Schulpädagogik und Fachdidaktik am Beispiel des Fachs Sport untersucht. Den theoretischen Bezugshorizont bilden Schulkultur- und Fachkulturforschung. Schulkultur wird als eine symbolische Ordnung von Interaktionen und Praktiken auf drei Ebenen latenten Sinns — dem Realen, Imaginären und Symbolischen — entworfen. Die kulturelle und traditionelle Ordnung der Einzelschule wird aber insbesondere durch ihre Fächerstruktur gerahmt. Mit einer spezifisch ausgestalteten Ebene einer Fachkultur könnte eine Perspektive geschärft werden, die in dem etablierten Ansatz der rekonstruktiven Schulkulturforschung bislang noch unterrepräsentiert ist. Die Studie leistet somit einen wertvollen Beitrag, indem sie an den Ansatz einer Schul-Fach-Kultur-Forschung im Schulfach Sport anknüpft und erste Ergebnisse im Kontext der Inklusionsentwicklung an Einzelschulen aufzeigt.
Nicole Brüggemann-Kons, geb, 1974 in Duisburg, studierte Sportwissenschaft und Sportmanagement. Von 2014-2022 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Sport und Erziehung" der Universitäten Osnabrück, Oldenburg und Bielefeld tätig, von 2023-2025 als Lehrkraft für besondere Aufgaben and FAU Erlangen-Nürnberg. Ab März 2025 wird sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Arbeitsbereich „Sport und Erziehung" der Universität Osnabrück zurückkehren. Ihre Schwerpunkte sind Inklusion im Schulsport und die Professionalisierung von (angehenden) Sportlehrkräften.
Bibliografische Angaben
Brüggemann-Kons, N. (2025). Inklusion und schulische Sinnstruktur.
Rekonstruktionen zur Inklusionsentwicklung in Schul-Fach-Kulturen am Beispiel Sport. Schulsportforschung, Bd. 20. Hrsg. König, S. Berlin: Logos
ISBN 978-3-8325-5913-7