In Kooperation mit dem kunstpädagogischen Netzwerkprojekt exploring visual cultures (EVC) fand im September das erste Artist / Art Educator in Residence Programm an der Pädagogischen Hochschule Weingarten statt. Eine Woche lang arbeiteten Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten mit der südafrikanischen Künstlerin Mellaney Roberts im Rahmen des Artist and Art Educator in Residence-Programms zum Thema „Call and Response – Art Beyond Borders“. Im Mittelpunkt stand die künstlerische Auseinandersetzung mit Erinnerung, Sprache und kultureller Identität – umgesetzt im Medium Ton.
Die Teilnehmenden erarbeiteten in intensiver Atelierarbeit keramische Werke, die persönliche Erinnerungen und Geschichten sichtbar machen. Dabei diente ein selbst gewähltes Wort oder Satzfragment als Ausgangspunkt für eine individuelle gestalterische Antwort – eine künstlerische „Response“.
Den Abschluss bildete am 26. September 2025 eine Ausstellung im Audienzsaal, die zahlreiche Besucherinnen und Besucher anzog.

Präsentiert wurden sehr persönliche, oft poetische Arbeiten der Studierenden – Werke, die Authentizität und Vielfalt auf eindrucksvolle Weise verbanden.
So wandte sich Mellaney Roberts in ihrer Abschlussrede an die Studierenden:
„You’ve shown how memory, words, and clay can come together to tell stories that cross borders… Your clay works are not just objects; they are bridges—between past and present, between self and community, and between all of us here.“
„Ihr habt gezeigt, wie Erinnerungen, Worte und Ton zusammenkommen können, um Geschichten zu erzählen, die Grenzen überschreiten … Eure Tonarbeiten sind nicht nur Objekte, sie sind Brücken – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen dem Selbst und der Gemeinschaft und zwischen uns allen hier.“
In ihren künstlerischen Beiträgen reflektierten die Studierenden persönliche Erinnerungen und Identitäten.
Jennifer Wulfert griff das Thema kultureller Zugehörigkeit auf und erklärte: „Ich habe Wurzeln in Tatarstan – viele Menschen wissen gar nicht, dass das existiert. You shouldn’t judge a book by its cover.“
Myra Ackermann thematisierte Kindheit und Erinnerung, inspiriert von dem Moment, als sie erfuhr, dass der Weihnachtsmann nicht real ist.
Nathalie Gierer verband in ihrem Werk die Worte ihrer Großmutter mit einem Appell an Menschlichkeit: „Unter der Haut, da ist bei allen Menschen Blut.“
Was alle Beiträge verband, war der gemeinsame Gedanke, dass Kunst Beziehungen stiften und Grenzen überwinden kann – zwischen Kulturen, Generationen und Erfahrungen.
Abgerundet wurde der Ausstellungsabend durch ein gemeinsames Buffet – ermöglicht dank der freundlichen Unterstützung der „Vereinigung der Freunde“ der PH Weingarten. Ein herzliches Dankeschön gilt auch der Künstlerin Mellaney Roberts, die mit großem Engagement, Feingefühl und Begeisterung diese besondere Werkstattwoche begleitet hat.